Drei aufregende Afrika-Safari Wochen liegen hinter uns und nun geht es weiter Richtung Johannesburg. Schon seit Wochen freuen wir uns auf unsere Zeit bei und mit Afrika Tikkun. Vor allem Mirko freut sich seine Kollegen wiederzusehen und mit Ihnen gemeinsam die Woche verbringen zu können. Vielleicht für alle, die Afrika Tikkun nicht kennen: Carglass unterstützt bereits seit Jahren Afrika Tikkun (nicht nur finanziell, sondern auch mit Manpower). In erster Linie ist Afrika Tikkun im Township Südafrikas (Johannesburg und Kapstadt) aktiv und unterstützt die dort lebenden Familien in vielfältiger Form (Erziehung, Bildung, Gesundheit und vieles mehr). Wir und eine kleine Gruppe von Mirkos Kollegen haben nun die Möglichkeit sich vor Ort ein Bild zu machen und aktiv zu unterstützen.
Am 30.01. war es dann soweit. Am Flughafen haben wir die Kollegen von Mirko getroffen. Natürlich waren nach dem langen Flug alle etwas müde, aber die Vorfreude überwog. Um keine Zeit zu verlieren, haben wir als erstes das Uthando Center besucht. Hier haben wir einen ersten guten Eindruck erhalten, was Afrika Tikkun auszeichnet und wodurch die vor allem Jugendlichen Teilnehmer profitieren. Das Center gibt Jugendlichen die Möglichkeit von der Straße wegzukommen und Bildung zu erlangen. Neben Computerkursen lernen die Teilnehmer was es heißt Verantwortung für sich und für Ihre Community zu übernehmen. Schnell wird uns als Außenstehenden klar, welch fantastischen Job ale Beteiligten hier im Center leisten. Es ist erstaunlich, mit welcher Hingabe und Leidenschaft hier gearbeitet wird, um den Kindern und Jugendlichen ein besseres Leben zu ermöglichen. Dies war nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns die nächsten Tage erwartet (denn bisher waren wir noch in keinem Township Südafrikas).
Am nächsten Tag haben wir uns auf den Weg nach Orange Farm gemacht. Hier hatten wir das erste Mal die Möglichkeit ein Township Südafrikas live zu erleben. Zunächst einmal sind wir vor Ort in ein von Afrika Tikkun betriebenes Center gefahren, um mehr über das Township, die Menschen und die Arbeit vor Ort zu erfahren. Wir hatten daraufhin die Möglichkeit eine Familie zu besuchen, die durch Afrika Tikkun unterstützt wird. Das besondere an dem Besuch: Wir durften selbst anpacken und haben das Haus der Familie neu anstreichen dürfen – vor allem Flo hat hier seine künstlerische Ader ausleben können:-). Die Familie hat u.a. ein behindertes Kind, was das Leben im Township nicht erleichtert. Oftmals werden diese Familien ausgegrenzt und die Kinder von der Öffentlichkeit versteckt. Neben dem sowieso schon sehr hartem Leben im Township ist das für die betroffenen Familien ein weiterer Schicksalsschlag. Dank Afrika Tikkun haben diese Familien die Möglichkeit am öffentlichen Leben teilzunehmen und können somit ein menschenwürdiges Leben leben. Nachdem das Haus angestrichen war, hat uns die Familie bekocht und wir konnten uns etwas austauschen.
Am Nachmittag hatten wir dann noch die Möglichkeit im Center selber einzelne Projekte zu besuchen. Wir waren u.a. in einer Klasse, wo die Jugendlichen auf den zukünftigen Beruf vorbereitet wurden. Nach vielen Gesprächen mit den Kids und deren Vergangenheit wurde uns allen schnell klar, wie gut es uns geht und dass wir das täglich zu schätzen wissen sollten. Umso bewundernswerter war für uns der Enthusiasmus und die Freude, die diese jungen Erwachsenen ausgestrahlt haben. Den Abend haben wir dann bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen lassen, wo wir die Möglichkeit hatten den Tag und die Erfahrungen revue passieren zu lassen. Es war übrigens nicht irgendein Abendessen. Wir wurden vom CEO von Afrika Tikkun nach Hause eingeladen. Eine wirklich tolle Geste und wir haben den Abend und den schönen Austausch sehr genossen. Schon jetzt stand für uns fest: Der Besuch in den Townships werden wir so schnell nicht vergessen.
Am nächsten Tag ging es recht früh morgens Richtung Diepsloot. Diepsloot ist eines der größten Townships in Johannesburg. Das besondere an diesem von Afrika Tikkun betriebenen Center: Hier sind vor allem die ganz kleinen (1-6 Jahre) im Fokus. Wir hatten die Möglichkeit mit den Kindern zu spielen und zu lesen, Ihnen Essen zuzubereiten und Ihnen unsere volle Aufmerksamkeit zu geben. Ein wirklich tolles Erlebnis, da wir alle schnell gemerkt haben, dass Sie die Zukunft von Südafrika sind. Es soll sich überhaupt nicht pathetisch anhören, aber je früher die Kindern von der Straße geholt werden, desto größer sind Ihre Chancen auf eine bessere Zukunft! Wir hätten noch Stunden bei den Kids bleiben können, jedoch wartete am Abend der Flieger nach Kapstadt auf uns. Angekommen in Kapstadt haben wir nur noch den Abend ausklingen lassen und sind früh ins Bett.
Unsere letzte Station bei Afrika Tikkun war das Township Mfuleni. Hier hatten wir die Möglichkeit mit dem Personal gemeinsam zu kochen und die Mahlzeiten an die Kids auszugeben. Es ist gar nicht so einfach für mehrere Hundert Kinder und Jugendliche Essen zuzubereiten, aber es hat uns allen sehr viel Spaß bereitet. Dieses Center richtet sich in erster Linie an Kinder und Jugendliche zwischen 7-19 Jahre. Wir hatten die Möglichkeit an Kursen teilzunehmen, Gesprächsrunden beizusitzen und mit den Teilnehmern sehr persönlich unter 4 Augen zu sprechen. Wirklich jedem von uns gingen die Gespräche sehr nahe, da Sie sehr offen und ehrlich waren. Dies ist oftmals auch mit Schmerz verbunden. Themen wie Vergewaltigung, Missbrauch, Drogen und vieles mehr sind wirklich schwer zu ertragen. Nach dem Besuch und den Erlebnissen in Mfuleni mussten wir viele Informationen erstmal sacken lassen. Auch diese Seite gehört zum Leben in einem Township Südafrikas.
Leider ging die Woche schneller rum als einem lieb war. Am letzten Tag stand dann noch etwas Sightseeing auf dem Programm. Neben dem Besuch des Tafelberges, des Apartheid-Museums und des Cape Points, hatten wir die Möglichkeit die Schönheit Kapstadts zu genießen. Eine wirklich sehr prägende Woche geht zu Ende und wird sicherlich bei allen von uns in nachhaltiger Erinnerung bleiben.
An dieser Stelle möchten wir uns bei Carglass bedanken, dass wir die Möglichkeit hatten all diese Erfahrungen machen zu können und zu sehen wie das Leben im Township Südafrikas aussieht. Vielen Dank!
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